Der Spiegel 51 2013, Spiegel
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Hausmitteilung 16. Dezember 2013 Betr.: Klitschko, Ägypten, Amazon D erzeit haben die Tage des Vitali Klitschko 20 Arbeitsstunden, es ist Aufruhr in der Ukraine. Der Boxweltmeister, zurzeit der wohl wichtigste ukrainische Oppositionspolitiker, besucht die Aufständischen, hält Kontakt zu anderen Präsi- dentengegnern und muntert die Abgeordneten seiner Partei auf. Für den SPIEGEL nahm er sich dennoch eine Stunde Zeit. Das Gespräch wurde teils auf Deutsch, teils auf Russisch geführt, die Sprache, in der sich der kosmopolitische Klitschko am besten ausdrücken kann. Die SPIE- GEL-Redakteure Benjamin Bidder und Erich Follath trafen einen sehr nachdenklichen Politiker: Klitschko war sichtlich bemüht, die Konfronta- tion mit der Staatsmacht zu begren- zen. Aber er ließ auch keinen Zweifel daran, dass er sein Volk in eine andere Richtung führen will als die gegen- wärtigen Machthaber – möglichst als nächster Präsident (Seite 82). Bidder, Klitschko, Follath in Kiew N achdem die Ägypterin Aliaa Mahdi, 22, ein Nacktfoto von sich ins Internet gestellt hatte und damit zu einer Ikone des Arabischen Frühlings und zum Feindbild vieler Muslime geworden ist, versuchte SPIEGEL-Redakteur Takis Würger, Kontakt zu ihr zu finden. Er entdeckte zu seiner Verwunderung, dass Mahdi laut ihrem Facebook-Profil in einer Beziehung mit dem Bassisten einer norwegischen Black-Metal-Band lebt. Würger traf sie schließlich in Schweden, wohin sie geflüchtet war. „Ich hatte das Gefühl“, sagt er, „Mahdi witterte hinter jeder meiner Fragen und hinter jeder Straßenecke eine Gefahr“ (Seite 50). Z um Online-Händler Amazon hat SPIEGEL-Redakteur Markus Brauck ein ge- spaltenes Verhältnis: DVDs bestellt er dort, Bücher jedoch nie, aus schlechtem Gewissen gegenüber seinem Buchhändler. Den Deutschen insgesamt scheint es ähnlich zu gehen: Jahr für Jahr bescheren sie dem Unternehmen im Weihnachts- geschäft Umsatzrekorde – aber sie mögen es nicht. Amazon gilt als verantwortlich für das Siechtum des Einzelhandels, das Leiden der Buchbranche und für schlechte Arbeitsbedingungen in der Logistik. Brauck sowie seine Kollegen Martin U. Müller und Thomas Schulz wollten es genau wissen: Ist Amazon wirklich böse? Oder einfach nur besser? Sie sprachen mit Managern in den USA und in Deutschland und redeten mit Lieferanten, die unter Amazons Marktmacht leiden. „Amazon ist seinen Konkur- renten oft um Jahre voraus“, sagt Brauck. „Doch den Preis für den Erfolg zahlen andere“ (Seite 58). Schulz Brauck (l.) in Leipzig Die nächste SPIEGEL-Ausgabe wird wegen der Weihnachtsfeiertage bereits am Samstag, dem 21. Dezember, verkauft und den Abonnenten zugestellt. 5 Im Internet: www.spiegel.de DER SPIEGEL 51/2013 [ Pobierz całość w formacie PDF ] |